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Red Fang

Leider muss die Tour abgesagt werden. Bereits erworbenen Tickets können an den jeweiligen Vorverkaufsstelen wieder erstattet werden. Schade!

Man muss schon ganz schön viel Mumm haben, wenn man einen der ikonischsten Songs vom bestverkauften Rockalbum aller Zeiten covert. Doch das Magnetic-Eye-Label hatte es sich in den Kopf gesetzt und verschiedene Bands eingeladen, ein Coveralbum mit der kompletten Setlist von AC/DCs „Back In Black“ zu produzieren. Red Fang jedenfalls haben mit Freude zugesagt und
übernahmen gleich den ersten Track „Hells Bells“. Vom Start weg wird das weltbekannte Riff dissonant verzerrt und verfremdet. Das Stück wird teuflisch und Stonerrock-gemäß zerfräst – mit allem gebührenden Respekt natürlich. „Sie sind die beste Band der Welt wenn es darum geht, alles Künstliche wegzulassen“, betont Gitarrist und Sänger Bryan Giles den Einfluss von AC/DC auf die eigene Musik, „und eine ständige Erinnerung daran, dass im Songwriting weniger meistens viel, viel mehr ist.“ Und dass ein gutes Riff die halbe Miete für ein ganzes Metal-Erlebnis sein kann. Beides haben Red Fang auch auf ihrer jüngsten Platte „Arrows“ beherzigt. Da geht es wie immer reichlich harsch zu. Schon die ersten vier Stücke komplett unterschiedlichen Charakters lassen das metallene Herz im Höchsttempo schlagen. Das Album startet mit dem kruden Intro „Take It Back“, das die Stimmung der Platte festlegt, gefolgt vom fetten Klagelied „Unreal Estate“, dem hymnischen Riff-Monster „Arrows“ und dem rasant-punkig dahinstolpernden „My Desaster“. Wer hier noch nicht ausgepumpt aufgibt, wird mit neun weiteren intensiven Bangern belohnt. Nicht umsonst tauchte die Platte in den Best-of-Jahrespolls quasi aller namhaften Metal-Magazine auf – meist nicht ohne den Hinweis auf die wieder einmal ziemlich komischen Videos. Allein die Trauerfeier und die Nachrufe mehr oder weniger befreundeter Musik für die im Vierfach-Sarg liegenden Red-Fang-Mitglieder im Film zu „Rabbits in Hives“ sind sehenswert und zeugen vom morbiden, aber famosen Humor der Jungs aus Oregon. Ernsthaft bleibt aber die Musik der Amis. Irgendwo zwischen Led Zeppelin, Black Sabbath, den Melvins, No Means No und, klar, auch AC/DC haben sich Red Fang ihre Ecke fein gemacht und überziehen uns mit ihrem komplexen und sehr schweren Rock. Im Juni dann auch endlich wieder live.

Präsentiert von: VISIONS, Rock Hard, SLAM, laut.de

RED FANG - Arrows (Official Music Video)